Familienurlaub: Hölle oder Erholung?

Familienurlaub: Hölle oder Erholung?

Ich bin sprachlos: Zwei Wochen Urlaub mit Kleinkindern in der Toskana können sogar entspannend sein. Ohne Geschrei, ohne Wegrennen, ohne Geschimpfe.

Letztes Jahr: Vollkatastrophe

Ich muss dir etwas beichten: Ich hatte etwas Schiss vor dem Urlaub. Letztes Jahr war es super anstrengend: Die Nächte mit schreienden Baby-Girl und überfordertem Kleinkind. Die Ausflüge, wo mein Sohn in alle Richtungen weggerannt ist, so gut wie gar nicht gehört hat. Wir Eltern, nur gerädert, konnten es gar nicht genießen.

Dabei hab ich’s mir so schön vorgestellt, Urlaub mit den Kindern. Überall sieht man nur Videos und Fotos von Happy Family am Strand. Und bei uns war’s so Vollkatastrophe.

Dieses Jahr: Richtig toll!

Dieses Mal war alles anders: Die Kinder waren so lieb, dass ich es manchmal gar nicht glauben konnte. Wirklich, ich sagte täglich zu meinem Mann: „Weißt du noch letztes Jahr? Und nun so???“

Die lange Autofahrt hat super geklappt. Wir hatten genug Spielzeug und Snacks dabei, die Kids haben sich bei den Pausen richtig ausgepowert und im Auto gab’s nahezu kein Gezeter.

Am Strand saßen sie friedlich im Sand und bauten Sand-Krokodile oder Parkhäuser mit ihren Förmchen. Keiner rannte zu den Nachbar-Strandliegen oder vorbeiziehenden Eisverkäufern.

In der Stadt lief niemand in die offenstehenden Läden. Keine kleinen Langfinger griffen nach niedlichen Plüschtieren auf dem Markt. Und kein Kinderpopo landete auf fremden, abgestellten Kinderlaufrädern.

Und sie schliefen nachts! Beide, sie schliefen durch! Das war fast das Beste von allem.

Gut, bevor du denkst, ich spinne doch, solche Kinder gibt es nicht: Natürlich hatten wir auch im Urlaub unseren besten Kumpel dabei – den Geschwisterstreit. Ich dachte ja, ich hab schon gut vorgesorgt, mit identischem Sandspielzeug, aber nein, sie finden immer einen Grund, sich zu streiten.

Es gab trotzdem eine Reihe von Wutanfällen bei beiden Kindern, vor allem wenn sie müde wurden. Und in einigen Nächten haben sich mein Sohn und mein Mann im Flur abgeklatscht – mein Sohn auf dem Weg zu mir ins Bett, mein Mann in die andere Richtung. Mich hat das nicht gestört, für meinen Mann war diese Nachtwanderung eher anstrengend.

Aber ich würde so sagen: Während letztes Jahr 80% der Urlaubstage Vollkatastrophe waren, hatten wir dieses Jahr zu 80% eine geniale Urlaubszeit.

Wie ich das gemacht hab?

Ich würde jetzt ja gern einen Garantiert-Stressfrei-Zaubertrick aus dem Hut zaubern, aber den habe ich gar nicht. Im Grunde haben wir alles ziemlich genauso gemacht wie letztes Jahr. Nur (und da liegt der Unterschied): Die Kinder sind ein Jahr älter und haben ein Jahr mehr Hirnreife. Sie werden einfach ruhiger.

 

Einige Dinge, auf die wir geachtet haben:

  • Nicht direkt verzweifeln: Es braucht etwas Zeit, bis die Kids ankommen. Alles ist neu, das Bett quietscht, überall so viele Reize. Aber es wird mit jedem Tag besser.
  • Erst dachte ich, ich muss jede freie Minute mit der Familie verbringen. Aber das ist Quatsch: Wenn mein Mann und ich uns auch mal nur Zeit für uns nehmen, eine Runde allein im Pool drehen oder zur Aquafitness gehen, sind wir direkt viel ausgeglichener. Oder einfach mal den Kids-Club ausprobieren (wenn’s einen gibt), vielleicht gefällt es den Kindern ja.
  • Im Urlaub ist alles anders. Wir versuchen zwar, unsere Routinen beizubehalten, aber die Kinder gehen später schlafen, hören schlechter, sind aufgekratzter als zuhause. Das ist ganz normal! Wir nehmen’s gelassen und erzwingen nichts. Dann lässt es sich automatisch leichter entspannen.

Ein Riesenlearning

Es kann also echt so sein, so friedlich und harmonisch, wenn die Kinder alt und reif genug sind. Ist für mich ein Riesenlearning! Und wenn’s bei dir noch nicht so ist:

Fühl dich fest umarmt!

Es kommen andere Zeiten und dann wirst du genauso sprachlos wie ich zuschauen, wie deine Kleinen friedlich am Strand im Sand buddeln, ohne dass eins davonflitzt und das andere sich in die Fluten stürzen will. Und du wirst deinen Augen nicht trauen!

 


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